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Der junge Diamantkrieger Davisu ist zärtlich und sensibel. Doch wenn er mit seinem Schwert kämpft, ist er furchtlos. Während seiner Reise zu verschiedenen Planeten ereignen sich gewaltige Kämpfe und intensive Liebesgeschichten. 

Väter verlieren ihre geliebten Söhne und treffen sie auf tragische Weise wieder. Ein edler Drachenkönig stirbt für seine Liebe zur schönen Lea. Der Kaiser der Dunkelheit besetzt das Himmelsland. Ein Fremder mit kunstvoll hochgesteckten langen Haaren weicht jedem Schwerthieb auf magische Weise aus. Davisu trifft auf die Göttin Akasha, die unsere Galaxie zerstören will. Er kämpft gegen sie, um sie aufzuhalten… 

Diamantkrieger — Akasha —  

 1. Mahakala, Kaiser der Dunkelheit und das Mädchen Kalima 
2. Der dreijährige Davisu
3. Besuch des Himmelslands
4. Eira
5. Die dunkle Seite des Verlangens
6. Stern der Liebe
7. Die Göttin der Berge
8. Rückkehr zu unserer Erde
9. Reise in die Schweiz
10. Der Platinpalast 
11. Neue Wesen aus reinen Elementen
12. Opa und seine Schüler
13. Eine traurige Liebesgeschichte
14. Ins schwarze Loch geworfen
15. Mahakala macht sich auf, das Himmelsland anzugreifen
16. Der Kampf zwischen Mahakala und dem Drachenkönig
17. Die schwarze Armee durchquert die Galaxie
18. Der Kaiser der Dunkelheit besetzt das Himmelsland 
19. Soras Tränen und der Fremde
20. Der Drachenkönig und Naga
21. Flora
22. Mahakalas Kampf gegen Trias, den Gott des Kriegs
23. Davisu und Kalima greifen den Palast des Mahakala an
24. Göttin Akasha
25. Aufbruch zur Magellanschen Galaxie


*Auszüge aus dem Buch 

4. Eira

(…..) Beide sitzen still nebeneinander und sehen zu, wie die ganze Welt in dieses rote Licht getaucht wird. Eiras wunderschöne hellblaue Augen reflektieren die rote Welt und auch Davisus große braune Augen spiegeln sie. Sie betrachtet ihn bewundernd von der Seite und denkt bei sich: ‚Wie schön er ist…!‘
Sie fühlt mit großer Intensität, dass sie sich in ihn verliebt hat. Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen und in diesem Moment wendet Davisu ihr ohne nachzudenken sein Gesicht  zu. Eira blickt in seine ausdrucksvollen Augen, in denen sich die rote Welt in Flammen dreht und Davisu sieht in Eiras Augen wiederum eine andere rote kleine Welt. 
Als er ihr so tief in die Augen blickt, klopft ihr Herz noch schneller. Scheu wendet sie ihr Gesicht ab und blickt wieder nach vorn. Auch Davisu sieht wieder nach vorn und sagt wie zu sich selbst:
„Die ganze Welt brennt durch das Feuer, der Durst des Feuers der Sehnsucht!… Deshalb lieben sie, kämpfen sie und suchen endlos nach irgendetwas, das wiederholt sich ohne Ende… Hat das wirklich eine tiefere Bedeutung? Oder einfach nicht?…“

Eira ist tief berührt, dass aus dem Mund des jungen siebzehn jährigen Davisu solche reifen Worte kommen. Sie wendet ihm ihr Gesicht wieder zu und auch er sieht sie wieder an:
„In deinen Augen sieht die im Feuer brennende Welt wundervoll aus!… Ich glaube…weil du schön bist, spiegelt sich die Welt auch schön in dir… Doch in der Tiefe deiner Augen sehe ich Traurigkeit…“ 

In Eiras schönem weißen Gesicht füllen sich die Augen mit Tränen. Es scheint, als würden sie ihr jeden Moment über die Wangen rinnen. Sie sagt nichts und wendet sich der Sonne zu, die langsam beginnt, hinter der Erde unterzugehen. Ihre traurige Geschichte möchte sie Davisu nicht erzählen. In ihrem Gesicht, das im Sonnenuntergang rötlich leuchtet, laufen einige Tränen hinab, die wie wunderschöne rosa Diamanten funkeln. Er sieht ihre Tränen, sagt aber nichts, sondern wendet sich wieder der untergehenden Sonne zu.

Sie schließt die Augen und lehnt ihr Gesicht mit den feuchten Wangen an seine Schulter. Sanft legt er seinen Arm um sie und einige Zeit verharren sie so. Dann wendet Eira langsam ihren Kopf und sieht Davisu von ganz nah an. Auch er schaut sie an, beide sind von Traurigkeit umfangen. Ihre Gesichter berühren sich fast, als sie sich tief in die Augen sehen, sie spüren leicht den Atem des anderen, ihr feiner Atem ist wie eine leise Sprache ohne Worte. (…..) 

 Mit Eira fühlt Davisu sich wohl und entspannt. Er sorgt sich um ihre Arbeit und fragt:
„Musst du nicht dein Lokal öffnen? Deine Gäste werden schon auf dich warten?“
Eira blickt in seine Augen. Sie sieht ihn so voller Liebe und Mitgefühl an, wie er es bisher in seinem Leben noch nie erfahren hat. Sie lehnt leicht ihren Kopf an seine Schulter und spricht leise zu ihm als spräche sie zu sich selbst:
„Zeit so mit dir zu verbringen, ist für mich das Wichtigste und Bedeutendste in meinem Leben. Jeder Moment, den ich mit dir verbringe, ist für mich kostbar. Ich fühle Schmerz und Traurigkeit, weil ich weiß, dass dieses wunderschöne Zusammensein nicht lange andauern wird…“

Dies von ihr zu hören schmerzt Davisu tief in seinem Herzen und sanft zieht er ihren Kopf an seine Brust und umarmt ihn fest. Sie spricht nicht weiter. Eira weint an seiner Brust. Tränen rollen von ihrem schönen Gesicht und netzen seine Kleidung. Davisu ist ihre erste Liebe und sie spürt eine so innige Zuneigung zu ihm, gleichzeitig aber ahnt sie, dass diese Liebe nicht lange dauern wird. Sie spürt Schmerz und intensive Liebe zugleich. Um mit ihm zusammen sein zu können, würde sie alles loslassen. Für immer. 

Nach einer Weile trocknet sie ihre Tränen, nimmt Davisus Hand und beginnt zu laufen. Planlos gehen beide irgendwohin, in den Wald oder in die Stadt. Zusammen sein zu können macht sie vergnügt und glücklich.  (…..) 

Die Frage nach dem Tod, die Traurigkeit über die verlorene Liebe und die Urstille wiederholen sich in seinem Inneren, als eines Nachts am dunkelblauen Abendhimmel der Vollmond erscheint. Plötzlich vibriert sein diamantenes Schwert ganz stark, was ihn überrascht. Er zieht es aus der Scheide. Das schöne transparente Schwert leuchtet in einer seltsamen roten Farbe. Aufmerksam betrachtet er dieses blutige rote Licht und schiebt es dann in die Scheide zurück. Auch seine Augen strahlen ein besonderes Licht aus. In diesem Moment hört er von draußen aufgeregte Stimmen, ein Kommen und Gehen. Endlich passiert, was lange erwartet wurde! 

Das helle weiße Vollmondlicht beleuchtet alles. Tausend Männer mit Waffen erscheinen. Sie stehen im Himmelsraum und starren finster hinunter auf das Schloss. Die Königin und die Bewohner des Palasts sind wie erstarrt, sie wissen nicht, was zu tun ist. 

Da kommt Davisu aus seinem Zimmer, läuft den langen Korridor entlang und nimmt den Platz neben der Königin auf den Ausguck ein. Nach einer Weile stellt er sich, ohne ihr ein Wort zu sagen, im Himmelsraum allein den bewaffneten Männern gegenüber. Ein kurzer Moment des Innehaltens folgt. Inmitten seiner Männer sitzt der Anführer, ein Koloss in glänzender schwarzer Rüstung auf einem riesigen Wagen und starrt zu Davisu herüber. Wie zu sich selbst sagt er:
„Ich kann es nicht glauben!… So ein Grünschnabel hat meinen Sohn und seine Männer getötet!…“ 
Er macht ein grimmiges Gesicht, blickt Davisu wütend an und schreit so laut, dass der ganze Himmelsraum von dieser Stimme widerhallt:
„Du bist der Kerl, der meinen Sohn und seine Leute getötet hat?“
Davisu erwidert:
„Richtig.“

Im selben Moment, als diese einfache Antwort gegeben wird, fliegen acht Kämpfer los, stellen sich im Kreis um Davisu auf und beginnen kurz darauf, ihn anzugreifen. Verglichen mit den brutalen Männern, die damals Kalima attackierten, sind diese Kämpfer absolute Profis. Jeder von ihnen benutzt eine andere Waffe, mit der sie gleichzeitig jeweils einen anderen Körperteil Davisus angreifen. 

Um ihren Attacken auszuweichen fliegt er plötzlich höher, doch sofort folgen sie ihm, umkreisen ihn und greifen an. Er verteidigt sich mehrmals, kommt wieder hinunter und schwingt sein Schwert in der Form eines X und eines S wie fließendes Wasser zwischen ihnen hin und her. In kurzer Zeit sind die Körper der acht Kämpfer von seinem Schwert zerteilt. 

Als die tausend Männer Davisus eleganten und klaren Kampfstil bemerken, sind sie überrascht und rufen aufgeregt durcheinander. Dieses extrem laute Geschrei erschüttert nicht nur das Schloss, sondern den ganzen Planeten. Als die Bewohner des Palasts es hören, fühlen sie sich, als ob ihr Kopf zerspringt und ihr Herz krampft sich zusammen, vor Furcht zittern sie am ganzen Leib. Der Anführer hebt seinen Arm und sofort sind alle still. (…..) 


6. Stern der Liebe 

(…..) Ruhig steht sie auf und schenkt Davisu Tee ein, der ihm tags zuvor gut geschmeckt hat. Sanft küsst sie ihn und sagt:
„Tatsächlich ist Sex der Wille der Natur, immer neue Generationen einander folgen zu lassen. Deshalb ist von allen Empfindungen des Körpers das sexuelles Gefühl das stärkste und schönste. Der Grund, weshalb die sexuelle Energie die Mittelposition inne hat ist, dass hier der Geist und die Essenz des Körpers miteinander verbunden sind. Das starke Gefühl eines Orgasmus ähnelt dem des Schmerzes. Es ist wie ein kurzer Moment des Todes. 

Alles verschwindet, nur Das bleibt, dieser Moment ist dem Tod ähnlich, vielleicht wie ein Moment verbunden mit der Ewigkeit. Daher hat jemand, der keinen Sex mehr braucht, keine Anspannung mehr und ist natürlich. Sein Mind ist in tiefer Ruhe, im Zentrum der Endlosigkeit, da er nicht mehr von der materiellen Welt abhängig ist. Die materielle Welt fließt und wandelt sich, dort gibt es keine Ewigkeit. Aber trotzdem verbindet sie sich mit der Ewigkeit. Er lebt ein volles Leben, hat aber keine innere Abhängigkeit mehr. Er hat einen endlosen und freien Mind, er übersteigt Kampf und Sexualität. So sagt unsere Königin.
Es gibt zwei Arten, den Sex zu genießen. (…..) 

In den Körper der Frau hinein zu gehen ist wie die Energietür des mystischen Universums zu öffnen. Wenn Sie in Abhängigkeit vom weiblichen Sex geraten und einfach in sie eindringen, schließt sich die Tür der Ekstase ihres Geistes. In einer Liebesverbindung die Partnerin nicht in die Welt der Ekstase bringen zu können, ist unnatürlich. Viele Männer wissen das nicht, sie wollen nur ihr Verlangen stillen und sind nach kurzer Zeit fertig. Wenn das so ist, stoppen sie, selbst wenn ihre Partnerin auf dem Weg zur Ekstase ist. Die innere Ekstase der Frau zu öffnen, benötigt Zeit und Wissen. Das miteinander Fließen der Energien ist das Mysterium des Sex. Jede Frau hat eine andere innere Welt. Wie weit sie ihr Inneres öffnen, bestimmt, wie unterschiedlich weit sich die Welt des Sex auftut. Das Gleiche gilt für die Kampfkunst.“ (…..) 

Am elften Tag nimmt Samara ihn mit in einen anderen Raum. Er ist fast ganz dunkelblau gehalten, an der Wand erscheinen viele kleine goldene Punkte wie Sterne am Nachthimmel. Als die Königin mit leuchtenden Augen den Raum betritt, gehen Samara und alle Dienerinnen hinaus. Sie setzt sich auf einem dunkelblauen mit Samt bezogenem Sofa nieder. Sie ist bereits von Samara über alles unterrichtet worden. Die Königin beginnt Davisu zu erklären, wie man die Grenze der Sexualität überschreiten kann:
„Ist der Mind von der Sexualität abhängig, ist das die unterste Stufe der Abhängigkeit von der materiellen Welt. Wenn man ein Objekt liebt und es haben will, ist dies das Gleiche wie die materielle oder sexuelle Welt. 

Wenn der Mind die physische Sexualität hinter sich lässt, dann verweilt man für immer in unbeschreiblichem Glück und Entzücken und erhält das ewige Leben. Überschreitet man die sexuelle Welt, ist es das Gleiche wie die materielle Welt zu überschreiten. Der Ursprung des Sex und des Materiellen ist ähnlich. Man sollte über die Sexualität hinaus gehen, um von der materiellen Welt frei zu werden. Dann kann man wirklich den Sex genießen. Ist man von der Sexualität abhängig, von der Partnerin gedrängt und dem eigenen Begehren getrieben, wird man zu einem Sklaven des Sex. 

Männlichkeit und Weiblichkeit sind das Gleiche wie die grundsätzliche Kraft, die das Universum bewegt. Daher, wenn Sie diese gegensätzlichen Kräfte beider überschreiten können, werden Sie die erhabenste Person des Universums. Denn diese beiden Gegensätze kommen aus Einem. Die Einheit des ewigen reinen Geistes ist weder weiblich noch männlich. Das ist die Abkehr vom physischen anderen Geschlecht. Das heißt, ein Charakter. Nur ein reiner Charakter.

Daher leuchtet durch das andere Geschlecht der eine reine Charakter, dies ist das Geheimnis, durch Liebe die Ewigkeit zu erreichen. Wenn wir uns lieben, betrachten Sie mich bitte nicht als Frau und bitte sehen Sie sich nicht als Mann. Wenn das geschieht, verbleibt in unserem Inneren nur das reine erwachte Bewusstsein. 

Wenn Sie in mich hinein kommen und die Endlosigkeit meines Inneren spüren, lassen Sie alles von sich los und kommen Sie bitte noch tiefer in mich. Dann entschwindet Ihr subjektives Bewusstsein und es öffnet sich das endlose Überschreiten des Bewusstseins des Universums. Das ist Ihr wahres Gesicht.“ (…..)  


8. Rückkehr zu unserer Erde 

(…..) Am nächsten Tag fahren Yonsu, Davisu und Kalima zum Qi Gong und Tai Chi Unterricht. (…..) Was für ein Gefühl ist das?… Kalima hat bis jetzt noch keine Erfahrung damit, in eine so klare und endlose Stille zu gehen. Sie hat manches Mal meditiert, aber noch niemals dieses empfindsame sanfte, angenehme Raumgefühl gehabt. Man besitzt einen Körper, doch es fühlt sich an, als habe man keinen. Man hat das Gefühl, als fließe durch den ganzen Körper mikrofeine Energie. Körper und Geist werden zu einem Kreis. 
In diesem stillen Kreis in der Mitte des Körpers und um ihn herum werden all seine sensitiven Teile mit feiner Wärme in einem runden Energieraum verbunden. Nach einiger Zeit ertönt im leeren Mindraum Yonsus leise Stimme:
„Einatmen… ausatmen… Meditation reinigt den Geist. Wenn das Herz ruhig wird, erscheint der klare Geist. Er wird wie ein reiner Diamant, hat starke und klare Weisheit. Der klare Geist ist wie endlos leerer Raum mit allem verbunden.“ (…..)

Yonsu lächelt ruhig und fährt fort:
„Das, worüber wir nachdenken, geschieht hauptsächlich im Alltag. Es sind äußerliche Gedanken, die das Fließen der klaren inneren Energie nicht spüren lassen. Wenn all die kleinen gewöhnlichen Gedanken verschwinden, wird man fühlen, wie die klare Energie im ganzen Körper fließt. Das ist der Beginn des Qi Gong. Durch seine Bewegungen werden die steifen Gelenke und Muskeln entspannt, der Mind wird friedvoll. Ein konzentrierter Geist und entspannter Körper sind die Basis für eine gute Gesundheit.“ 

Bei diesen Worten wendet Davisu den Kopf und sieht die Schüler um ihn herum an. Können sie wirklich die Worte Yonsus verstehen?… Doch fast alle haben ihre Augen geschlossen, lauschen tief seinen Worten und spüren etwas. (…..) 

Sie schließt wieder ihre Augen und geht tief in die Mediation hinein. Sie denkt:
‚Sogar normale Menschen werden eins mit Yonsu und gehen mit ihm in die Meditation, sie sind so still geworden, als schlügen ihre Herzen nicht!… Wie schön solche friedlichen Menschen sind!… Wenn diese normalen Menschen eins werden, ist alles so vollkommen. Warum leben so viele von ihnen unter Stress?…’ 

Nach Beendigung der Meditation und Klopfmassage spricht Yonsu zu den Schülern:
„Die Bewegungen des Tai Chi fließen eine lange Zeit wie die Milchstraße. Die Ba Gua Bewegungen drehen sich rund wie eine spiralförmige Galaxie. Mit den Tai Chi Übungen lernt man die weibliche und die männliche Energie kennen. Yin Yang hat grundsätzlich vier Unterteilungen, großes Yin, kleines Yin, großes Yang, kleines Yang. Tai Chi benutzt Handfläche, Faust, Ellbogen und Fußstöße. Es ist wie das Fließen des Lebens, man kann darin alles sehen und spüren.

Ba Gua nimmt hauptsächlich die Handflächen. Seine fließenden Bewegungen kennzeichnen vorwiegend acht Schritte mit runden Bewegungen. Jede der getrennten acht einzelnen Richtungen ist mit der Mitte verbunden, zusammen werden sie zu einem Kreis. Ba Gua fließt Spiralen drehend im endlosen Raum in innerer ewig fließender Zeit. 

Beide sind vergleichbar dem ewigen Lebenskreis, der ewigen Reise im Universum. Aber ursprünglich ist alles leer, friedlich und erwacht.“ (…..) 


16. Der Kampf zwischen Mahakala und dem Drachenkönig

Die große schwarze Armee Mahakalas kommt dem Planeten, auf dem der Drachenkönig lebt, immer näher. Mahakala will den Drachenball in seinen Besitz bringen, der seine übernatürlichen Kräfte noch mehr stärken würde. Vierhundertfünzigtausend Soldaten der schwarzen Armee galoppieren auf ihren schwarzen Pferden, deren Augen ein rotes Licht ausstrahlen. Vom dunkelblauen Raum des Abendhimmels aus sehen die Soldaten tief und scharf in den weit entfernten Ozean, der im Sonnenuntergang dunkelrot leuchtet. (…..)

Am frühen Morgen des nächsten Tages steht die Schamanin noch immer am Ufer des Ozeans. Die langen Papierfahnen beginnen weit fort in den düsteren grauen Himmel zu fliegen. Ihr weißes Kleid mit seinen langen Ärmeln und ihre langen schwarzen Haare wirbeln im Ozeanwind, der immer stärker wird. Sie steht regungslos da und rezitiert fortwährend bestimmte Worte, mit denen sie Wind und Regen herbei ruft. Bald darauf fangen die grauen Wolken im dunklen Himmelsraum an sich zu bewegen und man hört den Beginn eines Gewitters. Dann bläst, zusammen mit dem grollenden Gewitter ein immer stürmischerer Wind und heftiger Regen beginnt zu strömen. Unzählige Regengüsse prasseln auf die Wasseroberfläche und ein außergewöhnlich starker Sturm türmt im Ozean riesige Wellen auf. 

Eine ungeheure Regenmenge fällt auf die Köpfe der wartenden Soldaten der schwarzen Armee. Sie werden völlig durchnässt und sehen so noch schwärzer aus. Mahakalas Körper jedoch, aus dem eine große Flamme emporsteigt, wird nicht nass. Die schwarzen Flaggen, die an den Sätteln der Pferde befestigt sind, flattern so stark in Wind und Regen, dass sie fast zerreißen, die Mähnen der Pferde und ihre Schweife fliegen wild im Wind. Doch die schwarze Armee bewegt sich nicht, von weit oben im Raum sehen die Reiter mit konzentriertem Blick in den dunkelblauen Ozean herab. Sie sitzen auf ihren furchtlosen schwarzen Pferden, aus deren Mäulern und Nüstern heißer Dampf aufsteigt. Voller Energie warten sie auf den Beginn des bevorstehenden Kampfes, ihr Blut kocht. Ihre Reiter haben eine Angriffshaltung eingenommen, als wollten sie jeden Moment davon preschen. Mahakalas ganzer Körper ist von einer schwarzroten Flamme umgeben, als er tief in die Mitte des Ozeans blickt und mit schreiender Stimme befiehlt:
„Angreifen!“
Auf dieses eine Wort hin stürzt sich eine Gruppe von eintausend Soldaten machtvoll in eine riesige Welle. Nach ihnen reitet Mahakala in den Ozean und durch seine Energie entsteht eine zweite, noch größere Welle. Ihm folgen Naga und weitere vierhundertfünfzigtausend Soldaten, die kraftvoll in die riesigen Wellen eintauchen. Die Oberfläche des Ozeans wird aufgewühlt von so vielen Reitern, die nacheinander in den Ozean springen, wild spritzt das Wasser in alle Richtungen. Die Wellen, die sie auslösen, treffen gegen den Nordwind, den die einsam am Ufer stehende Schamanin herauf beschworen hat. Die Gischt der Wellen formt große weiße Pferde, die in den Raum aufsteigen und entschwinden.

Aus den Augen der vierhundertfünzigtausend schwarzen Pferde leuchtet ein intensives rotes Licht wie Feuer und sie galoppieren wild vorwärts. Die Geschwindigkeit, mit der sie in den Ozean rasen, ist nicht geringer als jene, mit der sie im Himmelsraum fliegen. Die roten Flammen, die aus Mahakalas Körper steigen, hat auch das Wasser des Ozeans nicht gelöscht. Sie brennen extrem stark, während er immer tiefer in das Wasser eintaucht. 

Die schwarze Armee erreicht den Palast des Drachenkönigs, ohne dafür viel Zeit zu benötigen. Als sie dort ankommt, trifft sie auf die wartenden zweihundertfünfzigtausend Soldaten des Gegners und sofort beginnt der Kampf. Unzählige Waffen der schwarzen Armee und jener des Drachenkönigs stoßen aufeinander, es ist chaotisch und der Kampf dauert lange Zeit. Viele Kämpfer auf beiden Seiten verlieren ihr Leben. Die Soldaten des Drachenkönigs kämpfen mit dem gleichen Heldenmut wie jene der schwarzen Armee. (…..) 


24. Göttin Akasha 

(…..) Die Göttin beginnt, eine noch größere Energiewelle als zuvor entstehen zu lassen. Von dem konzentrierten Geräusch der sich aufbauenden Welle platzt fast das Trommelfell. Der ganze Himmelsraum vibriert. Aus den wunderschönen kalten blauen Augen der Göttin Akasha strahlt ein intensives Licht, als aus ihren Händen eine blauweiße Energiewelle aufzusteigen beginnt. Die Welle lässt einen starken Spiralwind aufkommen, sie wird größer und größer, als wolle sie nun das ganze Universum schmelzen. Furchtbare, riesige Energiewellen, die bald Soras Körper berühren und schmelzen lassen werden. Doch sie ist ohne Furcht, ihr langes weißes Kleid flattert, sie steht traurig da und sieht Göttin Akasha still an. Die wahnsinnig lauten Geräusche breiten sich immer weiter aus und verursachen ein starkes Echo, selbst der weite Raum des Universums scheint zerbrechen zu wollen.

In diesem fürchterlichen seltsamen lauten Geräusch ertönt Soras sanfte Stimme, kein Wort wird weggerissen oder überdeckt, ganz klar kann man alles, was sie sagt im Raum hören. 
„Du fürchtest nicht unseren Meister?“
Soras Worte verleihen dem Gesicht der Göttin einen erschrockenen Ausdruck. Nein, nicht nur die Göttin, sondern auch alle Umstehenden, Davisu, Kalima und Mahakala sind entsetzt. Davisu denkt:
‚Wie?… Unser Meister?… Dann kennen Mama und die Göttin einander?…‘
Während ihm diese Gedanken durch Kopf schießen, hört er die scharfe Stimme der Göttin:
„Ha! Was für ein Meister? Dieses Universum ist auf einer so niedrigen Ebene erschaffen worden, wie kann man ihn da Meister nennen? Er ist niemals in diesem Universum erschienen, man muss nicht über ihn nachdenken!“

Gleichzeitig mit den geschrienen Worten der Göttin Akasha kommen die riesigen bewegten Energiewellen drohend auf die Stelle zu, an der Davisu und Sora stehen. Wie  hoch aufgetürmte Wellen im Ozean brechen sie vorne über, Flammen spritzen bizarre Feuerblumen, die wie auf unsichtbareren heißen Windwellen fließen. Die von ihr zuvor genutzten waren reines Feuer, die jetzigen gebrauchen Feuer, Wasser und Wind gleichzeitig. Feuer und Wasser sind gegensätzliche Elemente, die einige Götter des Universums zur selben Zeit nutzen, doch nur ganz wenige von ihnen können noch den Wind hinzufügen. Werden diese drei Elemente gleichzeitig eingesetzt, können sie das ganze Universum vernichten, selbst die Asche schmilzt restlos, nicht mal die kleinste Spur bleibt zurück. Die Energiewelle der Göttin lässt das lange weiße Kleid Soras schmelzen, sie überflutet sie, Davisu und die ganze Galaxie. Kalima und Mahakala, die hinter der Göttin stehen, sehen gebannt zu. 

Kurz darauf kann Kalima gar nichts mehr erkennen. Alles ist geschmolzen.
„Wie kann diese schwächliche Heulsuse es wagen, zu mir über Wesen und den Meister zu sprechen und mich zu ermahnen!…“
So redet die Göttin mit sich selbst, wendet sich zurück zu Mahakala und befiehlt ihm:
„Jetzt ist die Galaxie komplett gereinigt! Du folgst mir und machst dich bereit, die neue Galaxie aufzubauen!“ (…..) 

Davisu und Kalima fliegen zusammen mit Sora zu ihrem Haus am alten Rheinarm.  Als sie am Fluss entlang laufen, sehen sie in einiger Entfernung Davisus Vater Yonsu in der Wärme goldenen Herbstlichts am Rheinufer sitzen. Er ist allein und betrachtet den Fluss. Sie gehen langsam zu ihm hin und setzen sich neben ihn. Ausführlich erzählen sie ihm, was passiert ist. Yonsu hört sie reden, aber er reagiert nicht. 

Er sitzt einfach still da und blickt auf das Fließen. Jeder hört ihn, obwohl er nicht spricht:
„Ohne Anfang und ohne Ende fließen die Wellen des Universums, endlos ereignen sich Dramen. Es scheint, als gäbe es einen Anfang und ein Ende, doch es setzt sich fort ohne Ende… in einer anderen Zeit in einem anderen Raum.“


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